Kulturbahnhof Leisnig bekommt Startup-Preis – Glückwunsch! | 29.04.24

In Dresdens Gläserner Manufaktur nahm das Team des Kulturbahnhofs am 26. April den sächsischen Unternehmerpreis 2024 für das „Start-up des Jahres“ entgegen. Der Preis richtet sich an Gründerinnen und Gründer aus Sachsen mit einer innovativen Geschäftsidee und einem überzeugenden Businessplan, deren Unternehmen zwischen Januar 2019 und Dezember 2022 gegründet wurde. Dotiert ist der Preis mit Medialeistungen im Wert von 60.000 €. Ein besserer Start für den Musiksommer ab 1. Mai ist schwer vorstellbar.

Impression vom Phönix-Festival zu Himmelfahrt 2023 im Kulturbahnhof Leisnig (Foto: Wolfgang Leyn)

Das Team des Kulturbahnhofs Leisnig, bestehend aus Kathryn Döhner, Alireza Rismanchian & Christoph Schoenbeck, konnte sich mit seinem Projekt unter 25 Bewerbern durchsetzen. Aus dem Bewerbungsschreiben:

Mit dem Bahnhof Leisnig lassen wir das kulturelle Leben in der Region wieder aufblühen und ermöglichen vielen Menschen im ländlichen Leisnig kulturelle Teilhabe. Wir möchten damit besonders jungen Menschen den Anreiz bieten, in der Region zu bleiben und ihre Kommune kreativ mitzugestalten.

Das Angebot rund um den Bahnhof Leisnig strahlt bereits weit über die Kommune hinaus. Unser Angebot richtet sich an eine breite generationsübergreifende Zielgruppe bestehend aus der lokalen Bevölkerung sowie dem Einzugsgebiet Leipzig, Dresden, Chemnitz und Berlin. Auch internationale Gäste fühlen sich willkommen auf unseren Tanz- und Musikworkshops.

Mit unseren Kulturveranstaltungen, wie Konzerten, Märkten und Workshops bringen wir Abwechslung und neue Anreize in die Region Mittelsachsen. Unsere Gastronomie mit Biergarten und Café bietet der lokalen Bevölkerung einen festen Anlaufpunkt. Zudem nutzen auch die Radfahrer des Muldetalradwegs sowie Bahnreisende den Bahnhof Leisnig als willkommenen Rastplatz.

Der gesamte Bewerbungstext zum Nachlesen:

Kultur statt Leerstand

Der Kulturbahnhof entstand auf Initiative eines vierköpfigen Teams, das sich durch das internationale “Ethno”-Musiknetzwerk und das “Folklang” Orchester in Tübingen kennenlernte. Die Musikpädagogin, der Architekt und Kulturveranstalter, der Maschinenbauingenieur und der Sprachlehrer musizierten zusammen und erfüllten sich in Leisnig gemeinsam einen Traum - die Wiederbelebung des Bahnhofs als Ort für Musik und Kunst, Begegnung und Austausch.

Das 1867 errichtete klassizistische Gebäude hatte jahrzehntelang leer gestanden, nachdem es von der Deutschen Bahn aufgegeben worden war. Im Sommer 2020 konnte das Team den Bahnhof kaufen. Seit Herbst 2021 wird es in Etappen saniert, mit Hilfe von Crowdfunding, Fördergeldern vom Land, von der EU und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, vor allem aber mit sehr viel eigener Arbeit.

Bauarbeiten am Bahnhof - so sah er im Mai 2023 aus, inzwischen hat sich viel verändert (Foto: Wolfgang Leyn).

Zwischen den Ausbauphasen ist die Öffentlichkeit zu Kulturveranstaltungen eingeladen. Auf den Tag der offenen Tür im September 2020 folgte im Juni 2021 die Eröffnung des Biergartens und 2021 und 2022 jeweils ein mehrwöchiger Musiksommer im Bahnhofsgarten mit Weltmusik, Rock 'n' Roll, Bigband-Jazz, Mitmach-Radio für Jugendliche, Puppenspiel und Holzwerkstatt für Kinder und weiteren Attraktionen. Seit Herbst 2022 wurde wieder eifrig gebaut, um ab Mai 2023 auch in den Innenräumen des Bahnhofs Möglichkeiten für Konzerte, Sessions, Workshops oder Seminare zu schaffen. Zu Himmelfahrt 2023 fand am und im Kulturbahnhof mit großem Erfolg das „Phönix-Festival“ statt.

Bilderstrecke vom Phönix-Festival