Brummtopf

Die wohl wichtigste Erfurter Folkband wurde 1975 gegründet und gehörte zu den prägenden Gruppen des DDR-Folk der ersten Jahre. Brummtopf war vor allem Reiner „Lubi“ Luber, ein Urgestein der Szene. Weitere Mitglieder waren zunächst Jochen Ruppel, Heidi Strunze, Gerd Willnauer und Angelika Scheel. Man spielte mit Gitarre, Banjo, Waldzither, Mandoline, Geige, Akkordeon u. a. anfangs internationale Folklore, besonders irische Traditionals und Bob-Dylan-Songs, später vor allem deutsche Volkslieder, die man z. B. im Weimarer Volkskundearchiv fand. Gesellschaftspolitischer Bezug und doppelbödige Texte waren der Gruppe wichtig. Man gab gemeinsam mit der 1978 gegründeten Gruppe Saitensprung drei Liederhefte heraus, baute Instrumente selbst, darunter den namensgebenden Brummtopf, und hatte Auftritte im DDR-Fernsehen. Besonders gern spielte Brummtopf beim Erfurter Krämerbrückenfest, einem überregional wichtigen Podium für Folkbands. Ab 1982 spielten Brummtopf- und Saitensprung-Musiker gemeinsam zum Volkstanz. Seit 1984 leitete Wolfgang Taeger die Band. Bordunmusik (mit Dudelsack und Drehleier) spielte von da an eine größere Rolle. Lubi starb 2011.

Brummtopf Anfang der 80er Jahre an der Erfurter Krämerbrücke, an der Gitarre Reiner Luber, am Akkordeon Wolfgang Taeger (Foto: Sammlung Wolfgang Leyn)
Brummtopf Anfang der 80er Jahre zur Straßenmusik in Erfurt, an der Gitarre Reiner Luber, am Akkordeon Wolfgang Taeger (Foto: Sammlung Wolfgang Leyn)