Jack Mitchell war Dozent in der Sektion Anglistik/Amerikanistik der Berliner Humboldt-Universität und lebte ab 1956 in der DDR. Sein Interesse für politische Lieder brachte ihn zunächst zum Oktoberklub. 1973 Gründung seiner eigenen Gruppe Jack & Genossen, in der u. a. Bernd Eichler (Dudelsack), Gabi Martin, Mike Friedman, Wolfgang Gregor (alle Gitarre), Manfred Wagenbreth (Mandoline), Ilona Roesler (Gesang) und Joachim Hürtgen (Bass) spielten. Zudem betreute Jack über lange Jahre die wohl dienstälteste DDR-Folkgruppe Larkin (benannt nach einem Dubliner Gewerkschaftsführer), die 1972 als Studentengruppe an der Humboldt-Uni entstand und in der u. a. Helmut Eggebrecht und Ingo Wetzker musizierten. Jack & Genossen beeinflussten maßgeblich die Anfangsjahre der DDR-Folkszene. Außerdem trug Jack wesentlich dazu bei, Folkbands aus England, Irland und Schottland zum Festival des politischen Liedes zu bringen. Jack & Genossen spielten traditionelle Stücke aus aller Welt, besonders aus dem englischsprachigen Raum und meist mit engagierten Texten. Zudem war Jack Schriftsteller und Übersetzer und half bei Theaterinszenierungen irischer Autoren in der DDR. Jack starb 1997 mit 65 Jahren in Irland. Die Gruppe Larkin existiert (dem Namen nach) noch heute.
Tonträger: Larkin: In All The Four Winds; Far From Home (beide 1990er Jahre)