Er galt als das Enfant terrible der DDR-Folkszene. 1952 in Speyer (BRD) geboren, in der DDR aufgewachsen, gründete er 1978 in seiner Heimatstadt Quedlinburg (Harz) die Gruppe Quitilinga, die neben traditioneller Folklore Chansons von François Villon, Frank Wedekind u. a. spielte. Aufgrund der provozierenden Erscheinung des Sängers und der kritischen Lieder sowie spektakulärer Auftritte wurden Wollenbergs Gruppen immer wieder verboten. Er wurde von mindestens 23 inoffiziellen Mitarbeitern des MfS überwacht. „Bei dem Wollenberg handelt es sich um eine Person mit negativer Grundeinstellung zu unserer Staats- und Gesellschaftsordnung. […] Bei öffentlichen Auftritten hat diese Gruppe Lieder in ihrem Repertoire, deren Inhalt sich in unterschwelliger Form gegen die Politik unseres Staates richtet. Die Texte für die Lieder der Gruppe werden fast ausschließlich durch den Wollenberg gefertigt.“ (Stasi-Akten)
Um die Auftrittsverbote zu umgehen, gab man sich mehrfach neue Namen wie Münzenberger Gevattern-Kombo, Potpüree, Huywäldler, Tuchhübel und Fräulein Schulze & Schwiegersöhne. 1983 wurde eine Friedhofsoper aufgeführt, 1985 das Programm „Musette an eine Schimmelblume“. Ein Räuberlieder-Programm fand beim Publikum besonderen Gefallen, einige Titel davon sind auf einer CD der Leipziger Folksession-Band (1999) zu hören. 1988 zog Wollenberg nach Leipzig um und trat nach der Wende als Chansonsänger mit dem Bajanspieler Valeri Funkner und diversen Gruppen auf, zudem mit der Künstlerin Uta Pilling, die als kritische Folk-Liedermacherin bekannt ist. Es erschienen auch mehrere Bücher von Wollenberg. Seit 1996 organisiert er im Leipziger Szeneklub naTo die Konzertreihe „Ostwind“, in der er osteuropäische Musikkultur präsentiert.
„Der Wahl-Leipziger ist für mich seit Jahren der Ausnahmekönner unter den Kleinkünstlern. Er spricht und singt seine Texte nicht, er lebt sie aus. Morbides, Zärtliches, Bösartiges, Verzweifeltes, Skurriles, Trauriges, Berührendes, oft nur getrennt durch halbe Sekunden und doch eine einzigartige Harmonie […]“ (Uwe Jordan im „Hoyerswerdaer Tagblatt“, 27.11.2001).
Tonträger (Auswahl): Razzia im Paradies (1992, mit Wahdi al Ehana); Ein Wrack im Frack (1994, mit Pojechaly; Alptraum Arche (1997, mit Pojechaly; Sag niemals Tango (1998, mit Funkner Quartett); Zahn um Zahn (2005, mit ex.ces); Die 7-Schläfer sind erwacht (2012, mit Pojechaly); Leipziger Folk-Sessions Vol. 1–3 (1998/99/2001)