Das Folkrevival seit den 1970er-Jahren entwickelte sich in beiden deutschen Staaten unter ganz verschiedenen Bedingungen. „Typisch DDR“ waren Kabinette für Kulturarbeit, ein dichtes Netz von Jugend- und Studentenklubs, landesweite Folkwerkstätten, feste Gagen, aber auch Auftrittsverbote. Die Szene im Osten war besser vernetzt als jene im Westen. Eine Bigband mit 30 Musikern von 21 Folkbands (Bild) konnte es wohl nur in der DDR geben. Brummtöpfe und Konzertinas prägten den frühen Ostfolk-Sound. Dudelsäcke und Drehleiern gab es nicht zu kaufen, wer sie spielen wollte, musste sie selber bauen. Mitmach-Volkstanz war ab 1980 die Zugnummer der DDR-Szene. Während im Westen jeder eine Platte einspielen konnte, war das im Osten nur wenigen Bands vergönnt. Viele Folkies waren Studenten, deswegen hier auch ein Blick auf die Studienbedingungen.