Selbstetikettierung derjenigen, die sich der DDR-Folkszene zugehörig fühlten – also Musiker, Tänzer und Fans. Sie alle verband über den Musikgeschmack hinaus ein gemeinsames Lebensgefühl irgendwo zwischen Hippie und Bohemien. Skepsis gegenüber allem von oben Verordneten gehörte dazu und der Wille, selbst zu bestimmen, wie man leben wollte, welche Musik man mochte, welche Kleidung und Haartracht man bevorzugte (Fleischerhemd). Dass man unter „Folklorist“ auch einen mit Folklore befassten Wissenschaftler verstehen kann, störte niemanden. Es war wohl den wenigsten überhaupt bekannt.