Das Singspiel „Die Boten des Todes“ frei nach dem gleichnamigen Grimm’schen Märchen thematisierte den Niedergang der Folkszene: Der Tod schickt den naiv-fröhlichen Folkloristen seine Boten, die aber nicht als solche erkannt werden: Der Kneiper duldet keine Musik, der Lehrer nimmt den Musikanten die Frische, der Kulturmanager richtet sie ab fürs Rampenlicht bei „Alles sinkt“.
Jürgen Wolff hatte mit Dieter Beckert das Libretto geschrieben, die Musik stammte von „Folkmusikdirektor“ Erik Kross. Regie führte Dieter Beckert (Koregie Hans-Eckardt Wenzel). Die Darsteller der "Folkoper", wie sie in der Szene hieß, kamen von Folkländer, Heureka, Saitensprung, Wacholder und der Münzenberger Gevattern Kombo. Eine Bigband sollte spielen, es sollte gejodelt und getanzt werden.
Doch die bei der Folkwerkstatt im Januar 1982 in Leipzig anwesenden Funktionäre, u. a. vom SED-Zentralkomitee, Kulturministerium und Zentralhaus für Kulturarbeit, erlaubten keine öffentliche Aufführung. Die Teilnehmer der Werkstatt, die viel Mühe in die Probenarbeit investiert hatten, reagierten mit Trauer und ohnmächtiger Wut.
Das Frustpotential wuchs. Ein halbes Jahr zuvor, im Juli 1981, war das Folkfestival in Friedrichswalde verboten worden, wenige Monate später, im August 1982, wurde in Plauen der Club Malzhaus geschlossen.