Musikfolklore-Bewegung

auch: Folkszene

So nannten die Behörden die Folkszene. Richtig daran war, dass sich die Bands vor allem für Musik, also für Lied, Tanz und Musikinstrumente, interessierten und kaum für andere Elemente der Folklore wie Tracht, Brauchtum oder Volksarchitektur. Irreführend war der Begriff Bewegung. Während zur Singebewegung mehrere Tausend Gruppen gehörten, waren es in der Folkszene kaum mehr als 150. Diese aber waren, besonders in den Gründerjahren (bis etwa 1982), eng verbunden durch persönliche Freundschaften und ein gemeinsames Lebensgefühl, durch das Streben nach Eigenständigkeit und Selbstverwirklichung jenseits vorgegebener Muster. Volkhard Brock von Notentritt in Halle:

„Diese studentische Folklorebewegung, das war nicht nur Musik, das war eine Lebenshaltung.“

Manfred Wagenbreth von Folkländer in Leipzig stimmt ihm zu:

„Die Szene war ein Sammelbecken von Leuten, die sich nicht vereinnahmen lassen wollten“.

Wie in anderen Jugendszenen manifestierte sich das auch durch äußere Attribute (Fleischerhemd, Folkie, Karo).