Die neunsaitige Waldzither war ein in der DDR-Folkszene gern verwendetes Instrument aus der Familie der Cistern oder Kastenhalslauten. Sie hat nichts mit der Tischzither zu tun. Hergestellt wurde die Thüringer Waldzither in Suhl durch Schäftemacher aus den Waffenfabriken, aber auch durch Instrumentenbauer im vogtländischen Markneukirchen. Bergleute spielten sie seit dem 17. Jahrhundert als Begleitinstrument zum Gesang. Beliebt war sie bei der Wandervogel-Bewegung Anfang des 20. Jahrhunderts. Es entstanden neue Formen, wie die Hamburger Waldzither mit Schraubenkopf-Mechanik. In den siebziger und achtziger Jahren waren Waldzithern noch recht häufig in Gebrauchtwarenläden zu finden. Neu gebaute Instrumente stammten fast ausschließlich aus dem vogtländischen Musikwinkel. Schnell fanden sie Eingang in die Folkszene – sicher auch durch Bands wie Liederjan (Hamburg), Windbeutel (Ost-Berlin) oder Liedehrlich (Gera), die zu Vorbildern für jüngere Bands wurden.